Doug Aitken

migration (empire) – linear Version, 2008

Verschiedene Wildtiere bewegen sich in Doug Aitkens (*1968) Film migration (empire) durch menschenleere nordamerikanische Motels. Mustang, Büffel, Puma, Waschbär, Adler und Uhu betreten das Terrain der Menschen vor einer beinahe surrealistischen Kulisse am Rande großer Ölfelder. Es sind unheimlich wirkende Motels, die in ihrer Inszenierung stark an David Lynchs Film Lost Highway erinnern. Jedoch kommt es nicht zum Zusammenstoß zwischen Animalisch-Rohem und Menschlich-Zivilisiertem, sondern es findet eine vorsichtige Kontaktaufnahme statt. Die Tiere bewegen sich teils zaghaft, teils neugierig durch die leeren, fein zurechtgemachten Schlafzimmer. Obwohl keine Menschen sichtbar sind, scheinen sie doch auf geheimnisvolle Art anwesend zu sein. Eingeschaltete Fernseher, Kaffeemaschinen, Lampen und laufende Wasserhähne verraten ihren zumindest temporären Aufenthalt in den Räumen. So ist es neben dem Bild vor allem auch das Geräusch von rauschendem oder tropfendem Wasser, das immer wieder hörbar ist und migration (empire) akustisch begleitet. Aitken inszeniert die Wildtiere in der Sterilität der Motelzimmer als erhabene Geschöpfe in diffus hellem Licht.

Doug Aitken, migration (empire) – linear Version, 2008

Doug Aitken
migration (empire) – linear Version, 2008
1-Kanal-Videoinstallation (Farbe, Stereoton), 24‘24‘‘
Courtesy Sammlung Goetz, Medienkunst, München