18. Mär 2016
15. Mai 2016

Tomi Ungerer

INCOGNITO

Tomi Ungerer erlangte Weltruhm als genialer Kinderbuchzeichner, als provokativer Grafiker und scharfzüngiger Autor, aus dessen Feder über 140 Bücher flossen. Noch weitgehend unentdeckt ist jedoch sein künstlerisches Werk abseits von Text und Illustration. Seit den 1950er Jahren und bis heute entstehen Collagen, in denen Ungerer vorgefundene Motive neu kombiniert und thematisch umdeutet – witzig, derb und einfallsreich. Dass ihm oft kleinste Eingriffe genügen, um einem Motiv eine völlig neue Bedeutung zu geben, zeugt von Ungerers großer Meisterschaft auch auf diesem Gebiet.

Erstmals wird dieser wichtige Aspekt im Schaffen Tomi Ungerers anhand von 160 Werken aus sechs Jahrzehnten vorgestellt, die in enger Abstimmung mit dem Künstler ausgewählt wurden. Die meisten Exponate entstanden in den letzten fünfzehn Jahren. Die Themen, die Ungerer mit seinen Collagen aufgreift, sind weit gefächert. Seine Kriegserlebnisse im Elsass spielen ebenso eine Rolle wie das Verhältnis von Mann und Frau oder der Gegensatz von Stadt und Land. Auch Sehnsüchte und Albträume des Künstlers tauchen immer wieder auf. Die umfangreichste thematische Gruppe befasst sich dabei mit dem Körper, fragmentiert und verletzlich, als Fetisch und Objekt der Begierde. Neben Arbeiten auf und aus Papier präsentiert die Ausstellung eine Auswahl der kleinformatigen Plastiken Ungerers, die vor allem in den letzten Jahren entstanden sind. Mit diesen Werken überträgt der Künstler das Prinzip der Collage ins Dreidimensionale.

Der größte Teil der Exponate wurde von Tomi Ungerer selbst zur Verfügung gestellt. Weitere wichtige Werkgruppen stammen aus dem Musée Tomi Ungerer – Centre international de l’Illustration in Straßburg, der Sammlung Würth und weiteren privaten Sammlungen. Das Deutsche Plakat Museum im Museum Folkwang steuerte eine Auswahl der wichtigsten Plakate Tomi Ungerers zu Themen aus Politik und Kultur bei.

In Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Zürich

Unterstützt durch

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Tomi Ungerer, Pride and Prejudice, 2012

Tomi Ungerer
Pride and Prejudice, 2012
Sammlung Philipp Keel