Liang Zhao

City Scene No. 2, 2004

Peking ist Chinas Hauptstadt und eine Stadt der Superlative. 2008 wird sie Olympiastadt sein. Die Regierung will der Welt zeigen, wie bahnbrechend zeitgemäß die Metropole mit rund 15 Millionen Einwohnern sein kann. Zahlreiche Parolen seit 2004 allerorts verkünden dies, zahlreiche Maßnahmen sollen die Stadt noch moderner und fortschrittlicher machen. Die Wolkenkratzer im Central Business District wie auch die Neubauten jenseits der dritten Ringstraße schießen im Stundentakt in den Himmel. Zahlreiche Abriss-, Umsiedlungsmaßnahmen und Erschließungen von Grünflächengürteln im Zuge der Olympischen Spiele hinterlassen ihre negativen Spuren. Das Video City Scene No. 2 von Liang Zhao (*1971) markiert die Schattenseiten dieser urbanen Entwicklung vier Jahre vor den Spielen. Baustellen, Smog, nächtliche Gewaltszenarien, Krawall und Unmut, aber auch Alltagssituationen, die das neue Lebensgefühl erkennen lassen, präsentieren die Metropole Chinas ungeschönt und ungeschminkt in einem anderen Licht als das offizielle, von der Partei verordnete saubere Bild.

Liang Zhao, City Scene No. 2, 2004

Liang Zhao
City Scene No. 2, 2004
1-Kanal-Video (Farbe, Ton), 31‘
Courtesy Sammlung Goetz, Medienkunst, München