Nira Pereg

Sabbath, 2008

Die israelische Künstlerin Nira Pereg (*1969) setzt sich in ihrem künstlerischen Werk mit den Ritualen und Gewohnheiten ihrer Landsleute auseinander. Mittels ihres dokumentarischen Ansatzes beobachtet sie, wie religiöses Leben in Israel Einfluss auf den urbanen Raum hat, etwa die Schließung eines ultraorthodoxen Viertels in Jerusalem am Vorabend des Sabbaths. Für 24 Stunden errichten die Anwohner Straßensperren, um diesen religiösen Ruhetag feiern zu können. Die Durchsetzung der Regeln eint nicht das Volk, sondern spaltet es. So teilt die Präsenz der Barrieren die Stadt sichtbar in einen säkularen und einen sakralen Teil. Seit der Staatsgründung Israels führt die strenge Religiosität immer wieder zu Konflikten innerhalb der Bevölkerung. Pereg macht diese Spaltung durch den Sound sichtbar. Während der alltägliche Straßenlärm und die Gespräche ausgeschaltet werden, verstärkt sie die Geräusche des Schiebens der Absperrgitter auf dem Asphalt.

Nira Pereg, Sabbath, 2008

Nira Pereg
Sabbath, 2008
1-Kanal-Videoinstallation (Farbe, Ton), 7‘12‘‘
Courtesy Sammlung Goetz, Medienkunst, München