Ausstellungen
Helen Frankenthaler
Mit Helen Frankenthaler (1928–2011) zeigt das Museum Folkwang eine Künstlerin, die mit nur 23 Jahren zusammen mit ihren Zeitgenossinnen Joan Mitchell, Grace Hartigan, Elaine de Kooning und Lee Krasner die männlich dominierte Malereiszene in New York revolutionierte. Die Einzelausstellung umfasst insgesamt 84 Werke. Im Fokus steht Frankenthalers Schaffen auf Papier. Das Medium beeinflusste den entscheidenden Schritt der Künstlerin vom Abstrakten Expressionismus hin zur Farbfeldmalerei (Color Field Painting), mit dem Frankenthaler zum Vorbild für eine neue Maler:innengeneration wurde. Zeitweise ersetzte es das Arbeiten auf Leinwand fast vollständig. 75 Malereien auf Papier und neun Malereien auf Leinwand machen diese Entwicklung erlebbar.
Um 1950/51 änderte sich Helen Frankenthalers Arbeitsweise und damit auch ihr Stil. Sie ließ die kubistische Raumauffassung ihrer Studienzeit hinter sich, die Formen auf ihren Bildern brachen auf, die Farbe verflüssigte sich und wurde transparent. Auf Papier erreichte diese Entwicklung mit Great Meadows (1951) einen Höhepunkt. Die Arbeit führte Helen Frankenthaler Ende 1952 zu ihren revolutionären großformatigen soak-stain-Bildern auf Leinwand.
Mitte der 1960er Jahre minimalisierte sich Frankenthalers Malerei. Sie setzte groß angelegte Farbzonen auf den neutralen unbehandelten Bildgrund von Leinwand und Papier. So entstanden einprägsame, dem Geist der Zeit entsprechende Werke. Seit 1962 benutzte Frankenthaler Acrylfarbe statt Öl, die eine sattere Tönung der Farbflächen, schärfere Kanten und deutlichere Konturen möglich machte wie im Fall von Noon (1966). Das Werk war auf der letzten Retrospektive der Künstlerin in Deutschland ausgestellt, die vor über 50 Jahren u. a. in Hannover Station machte.
Natur und Landschaft waren elementare Inspirationsquellen für Helen Frankenthalers Werk. Aus ihnen hat sie seit jeher geschöpft wie etwa Santa Fe XIII zeigt, das 1990 während ihrer Künstlerresidenz in der gleichnamigen Stadt in New Mexico entstand. Frankenthalers Werke bilden die Natur jedoch nie direkt ab; es sind mehr atmosphärische Referenzen.
In „malerischen Konstellationen“, d. h. in Gegenüberstellung mit 9 ausgewählten Gemälden, wird deutlich, dass Frankenthaler das Medium Papier ebenso farbgewaltig und raumgreifend zu nutzen wusste wie die Leinwand, die seit Jackson Pollock zur Arena geworden war. Die Formate der Malereien auf Papier erreichen denn auch eindrucksvolle Größen bis hin zu 1 × 5 m oder 2 × 2 m.
In Kooperation mit
Kunsthalle Krems und The Helen Frankenthaler Foundation
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