Do., 30.06.2022 - 18:30 Uhr
19:30 Uhr

Schätze heben ... Selten Gesehenes und Unbekanntes aus der Sammlung: Adolf Wamper – Eine Karriere

Der in Aachen und an der Kunstakademie Düsseldorf ausgebildete Bildhauer Adolf Wamper (1901 – 1977) konnte von der Protektion der Nationalsozialisten profitieren und nach 1933 vor allem in Berlin Skulpturen und Bauplastiken im Staatsauftrag ausführen: Zu seinen Aufträgen zählten u.a. der Ein­gangsbereich der Diet­rich-Eck­art-Büh­ne auf dem Reichs­sport­feld oder die Umgestaltung der Deutschen Oper. Wamper wurde auf der „Gott­be­gna­de­ten-Lis­te“ des Reichs­mi­nis­te­ri­ums für Volks­auf­klä­rung und Pro­pa­gan­da geführt und blieb bis kurz vor Kriegsende von einer Einberufung verschont. Nach Gefangenschaft und Wiederaufnahme der künstlerischen Tätigkeit in Bielefeld ermöglichte 1948 eine Bekanntschaft mit Hermann Schardt seine Berufung an die Folkwangschule. Ein Entnazifizierungsverfahren hatte ihn trotz seiner künstlerischen Erfolge zuvor als „entlastet“ eingestuft. Noch heute zeugen Werke in der Sammlung des Museum Folkwang und im Essener Stadtraum von Wampers Talent, sich künstlerisch und politisch den Zeitläuften anzupassen und kontinuierlich seine Karriere als Bildhauer voranzutreiben. Als Gast begleitet der Kunstwissenschaftler Wolfgang Brauneis die Veranstaltung, der 2021 die Ausstellung Die Liste der „Gottbegnadeten“. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik für das Deutsche Historische Museum in Berlin kuratiert hat.

SCHÄTZE HEBEN … SELTEN GESEHENES UND UNBEKANNTES AUS DER SAMMLUNG

Einmal pro Quartal entdecken und erforschen Besucherinnen und Besucher zusammen mit dem Team der Bildung und Vermittlung neue Aspekte und Themen aus der reichhaltigen Sammlung des Museum Folkwang.

In Kooperation mit dem Kunstring Folkwang e. V., Verein der Freunde des Museum Folkwang.

Teilnahmebeitrag 3 € / 1,50 € / Kunstring Folkwang frei. Anmeldung im Besucherbüro erforderlich.

Adolf Wamper, Mythologisches Dreigesicht, 196

Adolf Wamper
Mythologisches Dreigesicht, 1964
Museum Folkwang