Hans Op de Beeck

Staging Silence (2), 2013

Hans Op de Beeck (* 1969 in Brüssel (BE), lebt in Brüssel) ist ein Grenzgänger zwischen den künstlerischen Disziplinen. Souverän bedient er sich der Inszenierungsstrategien von Architektur, Bühnenbild, Film, Design und bildender Kunst. So schafft er atmosphärisch dichte Szenarien, in die er den Betrachter miteinbezieht.

In seinem Schwarz-weiß-Film Staging Silence (2) zeigt er, wie zwei anonymisierte Handpaare auf eine Fläche von etwa einem Quadratmeter mit alltäglichen Gegenständen immer wieder neue Räume bauen. So entstehen aus Wasserflaschen, Zuckerwürfeln oder Kartoffeln mit wenigen Handgriffen moderne Interieurs, japanische Gärten und sogar ganze Städte, die mit der entsprechenden Beleuchtung realistisch in Szene gesetzt werden. Im Zusammenspiel mit dem begleitenden bassbetonten Elektrosound, den der britische Musiker Scanner komponiert hat, entwickelt der Film in der Abfolge der Bilder eine Dynamik, die bis zum Ende spannend bleibt.

Staging Silence (2) wandelt auf dem schmalen Grad zwischen Täuschung und Enttäuschung. Ähnlich wie im Theater wird die Illusion auf eine Art und Weise erzeugt, sodass sie als solche entlarvt werden kann. Op de Beeck kreiert mit seinem Werk Bühnenbilder – Räume für mögliche Geschichten, die der Betrachter in seiner Imagination immer wieder neu bespielen kann.

Hans Op de Beeck, Staging Silence (2), 2013

Hans Op de Beeck
Staging Silence (2), 2013
1-Kanal-Video, s/w, Ton, Full HD, 20:25 Min.
Courtesy Sammlung Goetz, Medienkunst, München