Neue Ausstellung in der Reihe 6 ½ Wochen stellt Mikroorganismen und den menschlichen Körper in den Fokus
Vom 6. September bis 20. Oktober 2024 zeigt das Museum Folkwang die Präsentation Soma of the Land der bulgarischen Künstlerin Petja Ivanova. Im Zentrum stehen die Veränderlichkeit des menschlichen Körpers und dessen Beziehung zur Natur.
Die Installation Soma of the Land (Der Körper des Landes) von Petja Ivanova (*1986) zeigt im Raum schwebende Objekte, die verschiedene Zustände des menschlichen Körpers aufgreifen. Die Künstlerin inszeniert fragile Plastiken – sogenannte Emotional Exo-Bodies – gemeinsam mit Seidendrucken und einer Videoprojektion von 3D-gescannten Heilquellen in Bulgarien. Ivanova thematisiert in ihrer Installation, den verwundbaren, aber auch sich selbst heilenden menschlichen Körper und macht diesen in seiner Verbindung mit der lebendigen Umwelt erfahrbar. Für diese Arbeit begibt sich Ivanova unter anderem an heilige Wasserquellen, in Höhlen und Dörfer in Bulgarien und an Orte ritueller Praktiken. Basierend auf diesen Erfahrungen befasst sie sich in ihren Werken mit alternativen Formen der Wissensproduktion sowie mit selbst entwickelten Techniken und Materialien. Ivanova experimentiert seit Langem mit Fermentierung und damit mit Prozessen, die auf natürlichen Vorgängen oder der Arbeit von Mikroorganismen beruhen. Diese können verschiedene symbiotische Beziehungen mit dem menschlichen Körper eingehen. Bei den Emotional Exo-Bodies handelt es sich um fermentierte Exoskelette von Insekten, die die Künstlerin zu Verbänden verarbeitet. Ihre wundheilenden Eigenschaften bieten ebenso körperlichen wie emotionalen Schutz. Ivanova eröffnet so einen Dialog über die Mehrdimensionalität menschlichen Empfindens.
Petja Ivanova geboren in Bulgarien, ist Künstlerin, Dozentin und Performerin. Ihre Arbeiten entstehen in ihrem Berliner „Studio für Poetische Zukünfte und Spekulative Ökologien“. Mit ihren künstlerisch-forschenden Arbeiten führt sie poetische, emotionale und psychische Beziehungen zur realen Welt in die digitale Kunst ein. Sie studierte Visuelle Kommunikation und Computational/Generative Art an der Universität der Künste Berlin und lehrte Spekulatives Design an der Linnaeus-Universität (Schweden) sowie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg gelehrt. Dort wurde sie 2021 mit dem Lehrpreis ausgezeichnet. Zu ihren Gruppenausstellungen zählen u.a. Broken Machines & Wild Imaginings, das New Now Festival und Our Data Bodies für das transmediale Vorspiel. Soma of the Land ist ihre erste institutionelle Einzelausstellung.
Petja Ivanova lebt und arbeitet in Berlin.
Mit dieser Ausstellung eröffnet das Museum Folkwang den Mitgliedern des Jungen Kunstring Folkwang erstmals die Möglichkeit, am Ausstellungsprogramm des Museums mitzuwirken und verstärkt damit seine Bestrebungen, neue Formen der Teilhabe zu erproben.
Das Ausstellungsformat 6 ½ Wochen bietet eine Plattform für künstlerische und kuratorische Experimente und ermöglicht jüngeren Künstler:innen, ihre Werke im Museum Folkwang zu präsentieren.
6 ½ Wochen wird von der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West gefördert.
Informationen
6 ½ WOCHEN
Petja Ivanova
Soma of the Land
6. September – 20. Oktober 2024
Eintritt frei
Eröffnung
Fr., 6. September 2024, 18:30 Uhr
6:30 p.m.: Petja Ivanova
Begrüßung: Peter Daners und Anna Brohm
Einführung und Artist Talk: Petja Ivanova, Künstlerin, sowie Robert Schulz, Kurator
DJ: Rubimental
DJ-Set und Bar mit Unterstützung des Jungen Kunstring Folkwang
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