William Kentridge erhält den Internationalen Folkwang-Preis 2024
Seit 2010 verleiht der Folkwang-Museumsverein den Preis an Persönlichkeiten, die sich im Sinne des Museumsgründers Karl Ernst Osthaus (1874–1921) in besonderer Weise um die Förderung und Vermittlung von Kunst verdient gemacht haben. William Kentridge wird 2024 mit dem Internationalen Folkwang-Preis ausgezeichnet. Seit 2010 verleiht der Folkwang-Museumsverein den Preis an Persönlichkeiten, die sich im Sinne des Museumsgründers Karl Ernst Osthaus (1874–1921) in besonderer Weise um die Förderung und Vermittlung von Kunst verdient gemacht haben. Die Preisverleihung findet am 4. November 2024 im Rahmen des Jahresempfangs des Folkwang-Museumsvereins in Essen statt. Frühere Preisträger:innen waren unter anderen Hans Ulrich Obrist (2015), Okwui Enwezor (2017) und Barbara Klemm (2021).
Das künstlerische Werk des Südafrikaners William Kentridge (*1955) findet seit Jahrzehnten weltweit Beachtung. International bekannt wurde Kentridge in den 1990er Jahren mit animierten Kurzfilmen, die auf Kohlezeichnungen basieren und die Geschichte Südafrikas im 20. Jahrhundert thematisieren. Zeichnungen bleiben bis heute die Grundlage seines vielseitigen Schaffens, das auch Druckgrafik, Skulptur und Tapisserie umfasst. Seine Kunst greift Themen wie Kolonialismus und gesellschaftliche Utopien auf und setzt sich für Menschenrechte und Menschenwürde ein. Untrennbar verknüpft mit seinem bildkünstlerischen Schaffen sind Kentridges Aktivitäten auf dem Gebiet der darstellenden Künste. Er entwickelte Stücke für das Puppentheater und inszenierte als Regisseur an den großen Opernhäusern der Welt. Seit einigen Jahren konzipiert er eigene Kammeropern in enger, gattungsübergreifender Zusammenarbeit mit Komponist:innen, Musiker:innen, Darsteller:innen und Bühnenbildner:innen.
Im Sinne der Folkwang-Idee verbindet Kentridge Kunst und Leben und überwindet die Grenzen zwischen bildender und darstellender Kunst. Darüber hinaus ist die Vermittlung künstlerischer Inhalte an das Publikum für William Kentridge integraler Bestandteil seines Schaffens, nicht zuletzt in Form aufwendig produzierter Videoarbeiten, die die kreativen Prozesse bei der Entstehung seiner Werke im Atelier anschaulich machen. Mit dem 2016 von ihm gemeinsam mit Bronwyn Lace gegründeten The Centre for the Less Good Idea in Johannesburg, das sich in kurzer Zeit als vielbeachtetes künstlerisches Laboratorium etabliert hat, fördert Kentridge den kreativen Nachwuchs und leistet einen wichtigen Beitrag zur internationalen Bekanntmachung und Vermittlung künstlerischer Positionen des afrikanischen Kontinents.
In Anerkennung dieser Verdienste erhält William Kentridge den mit 10.000 Euro dotierten Internationalen Folkwang-Preis 2024. Die Laudatio hält Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Anlässlich des 70. Geburtstags von Kentridge organisieren das Museum Folkwang und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ein gemeinsames Ausstellungsprojekt mit dem Künstler. Es wird ab September 2025 an beiden Orten zu sehen sein.
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