Do., 21.04.2022 - 18:00 Uhr
19:00 Uhr

Beate Wonde (Japanologin und Kuratorin, ehem. Mori-Ôgai-Gedenkstätte Berlin) „MEINE WERTSCHÄTZUNG DER KUNST IST WIE LIEBE: EINMAL GEFALLEN GEFUNDEN, DANN FÜR IMMER.“

DER JAPANISCHE MEDIZINER-SCHRIFTSTELLER MORI ÔGAI (1862−1922) UND DIE KUNST DER EUROPÄISCHEN MODERNE

1922 stirbt in Tokio einer der bedeutendsten Vermittler der europäischen Moderne in Japan. Mori Ôgai, im Hauptberuf Militärarzt, hat die Kulturgeschichte seines Landes als Schriftsteller, Übersetzer, Kritiker, als geistige Institution zu Deutschland und Europa wesentlich geprägt. Während seiner Studienjahre im wilhelminischen Deutschland 1884–1888 kam er in Berührung mit europäischer Kunst, besuchte Museen und verkehrte in München im Atelier von Gabriel von Max. Nach der Rückkehr in sein Heimatland verfasste er zahlreiche Kunstkritiken, initiierte das Fach Künstleranatomie an der Tokioter Kunstschule und gab erste Lehrbücher zu europäischer Malerei heraus, die sich in Japan gerade erst etablierte.

In einer Zeitschriften-Kolumne fasst er bis zum I. Weltkrieg alles zusammen, was ihm aus der Lektüre deutscher Tageszeitungen berichtenswert erschien. So erfahren seine Leser innerhalb von drei Wochen vom Manifest der Futuristen. Künstler wie van Gogh stellte er erstmalig vor. Ein literarisch herausragendes Beispiel seines Beitrages zur Rodin-Rezeption in Japan ist die Erzählung Hanako (1910) – ein indirektes Bindeglied zur Sammlung von Kôjiro Matsukata.

Vortrag vor Ort im Gartensaal und online, keine Anmeldung erforderlich. Den Link finden Sie auf dem Research Forum des Museum Folkwang: www.museum-folkwang.de/de/research-forum

Teilnahmebeitrag: 5 € / 2,50 € / Mitglieder des Kunstring Folkwang frei. Karten am Tag der Veranstaltung an der Kasse erhältlich. Begrenzte Teilnehmerzahl.


Im Rahmen der Vortragsreihe 1922 // 2022 zum Jubiläumsjahr 100 JAHRE MUSEUM FOLKWANG IN ESSEN.
Die Vortragsreihe 1922 // 2022 beleuchtet anhand von herausragenden zeitgenössischen Künstler:innen, Musen, Kunsthändlern:innen und Schriftsteller:innen die Entstehungszeit des Museum Folkwang in Essen. Was und wer bewegte die Welt in dieser Anfangszeit eines Museums am Puls der Zeit? Die Lesungen und Vorträge verstehen sich als Stichproben, exemplarische Bohrungen zu 1922 verstorbenen oder geborenen Persönlichkeiten der Kunstwelt. Wegmarken des Endes und des Aufbruchs einer Zeit stehen im Fokus der Veranstaltungen. Alle vorgestellten Personen stehen in Verbindung zum Museum Folkwang.

Edgar Degas, Tänzerin, an einen Pfeiler lehnend, 1895–1898, Studie

Edgar Degas
Tänzerin, an einen Pfeiler lehnend, 1895–1898
Studie
Museum Folkwang, Essen

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