1898 | Karl Ernst Osthaus (1874-1921) plant die Errichtung eines naturwissenschaftlichen Museums und beauftragt den Berliner Architekten Karl Gerard mit dem Neubau. |
1899 | Osthaus kehrt mit einer Sammlung islamischer Kunst von einer Orientreise zurück und beschließt den Aufbau einer Kunstsammlung. |
1900 | Osthaus nimmt Kontakt zu dem belgischen Architekten Henry van de Velde auf und beauftragt ihn mit dem Innenausbau des Museums im modernen Stil (Jugendstil). Er wendet sich unter dem Einfluss Van de Veldes der zeitgenössischen Kunst zu. |
1901 | Ankauf der Lise mit dem Sonnenschirm von 1867, einem impressionistischen Hauptwerk von Auguste Renoir, aus einer Ausstellung der Berliner Secession. |
1902 | Eröffnung des Folkwang Museums, das drei Abteilungen umfasst: Naturwissenschaften, historisches Kunstgewerbe und den Beginn einer Sammlung zeitgenössischer Kunst. Den Namen Folkwang entnimmt Osthaus dem altnordischen Versepos Edda (folkvangar – Palast der Göttin Freya, sinngemäß: Volkshalle und Musenhof). Er beabsichtigt, mit diesem Museum „einen Stützpunkt künstlerischen Lebens im westlichen Industriebezirk zu schaffen“ (K. E. Osthaus). |
1902 – 1912 | In zehn Jahren entsteht die berühmte Folkwang-Sammlung moderner Kunst. 1912 befindet sich das Folkwang in Hagen auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung. |
1912 | Der erste Katalog des Folkwang Museums ist fertiggestellt. |
1919 | Versuche von Osthaus, mit Hilfe des Preußischen Kultusministeriums in Berlin staatliche Hilfe für das Weiterbestehen seines Museums zu erhalten. |
1920 | Osthaus verfügt in seinem Testament, „dass das Museum ungeschmälert erhalten bleibt“. |
1921 | Osthaus bestimmt Ernst Fuhrmann, den Leiter des Folkwang-Verlages, zum Testamentsvollstrecker. Karl Ernst Osthaus stirbt am 27. März in Meran. |
1930 | Gründung des Christian Rohlfs Museum in Hagen. 1934 Umbenennung in Karl Ernst Osthaus-Museum |
1945 | Wiedereröffnung des Karl Ernst Osthaus Museum, Hagen. 1955 Umzug in das alte Folkwang Gebäude an der Hochstraße. |
1901 | Gründung des Essener Museumsvereins (heute Kunstring Folkwang). Prof. Paul Borchardt wird ehrenamtlicher Leiter der Kunstabteilung, die im ehemaligen Hirschlandschen Haus, I. Hagen 34, untergebracht ist. |
1904 | Übergabe der Sammlung an die Stadt Essen. Gründung des Städtischen Kunstvereins Essen. Unterbringung der Sammlung im Alten Postgebäude am Burgplatz. |
1906 | Trennung der naturwissenschaftlichen Abteilung (Grundstock für das heutige Ruhrlandmuseum) von der kunst- und ortsgeschichtlichen Abteilung. Umzug des Kunstmuseums in das Grillohaus am Burgplatz. Die kunsthistorische Abteilung wird Städtisches Kunstmuseum. Dr. Ernst Gosebruch wird wissenschaftlicher Assistent. |
1909 | Dr. Ernst Gosebruch übernimmt die Leitung des Städtischen Kunstmuseums. |
1910 | Gründung des Essener Kunstvereins. |
1911 | Bauliche Erweiterung des Grillohauses. |
1912 | Ankauf der Rhonebarken von 1888 von Vincent van Gogh. |
1914 | Anderweitige Nutzung des Grillohauses. Schließung des Kunstmuseums für die Dauer des Krieges. |
1917 | Dr. Hans Goldschmidt schenkt dem Kunstmuseum sein Haus Bismarckstraße 98 (am heutigen Standort des Museum Folkwang) als neues Domizil. |
1922 | Ankauf des Folkwang Museums durch eine Gruppe privater Stifter für 15 Millionen Mark. Mai/Juni 1922: Die Stifter gründen den Folkwang Museumsverein, der mit der Stadt Essen einen noch heute bestehenden Vertrag über gemeinsamen Besitz und Förderung des Museums schließt. Am 29. Oktober wird das mit dem Städtischen Kunstmuseum Essen vereinigte Folkwangmuseum als „Museum Folkwang, Essen“ eröffnet. |
1924 | Der Essener Kunstverein wird in „Kunstverein Folkwang“ umbenannt (heute: Kunstring Folkwang). |
1925 | Das Kuratorium beschließt einen Museumsneubau nach Entwurf des Essener Architekten Prof. Edmund Koerner. |
1926 | Beginn der Bauarbeiten unter Einbeziehung der beiden Goldschmidt-Villen. |
1927 | Die Essener Fachschule für Musik, Tanz und Sprache sowie die Handwerker- und Kunstgewerbeschule erhalten durch das Museum die Genehmigung, den Namen „Folkwangschulen“ anzunehmen. |
1929 | Eröffnung des Museumsneubaus. |
1932 | Ernst Gosebruch erhält die Ehrendoktorwürde der Universität Marburg. |
1933 | Der „Kampfbund für deutsche Kultur“ fordert die Entlassung von Dr. Gosebruch, die durch das Kuratorium abgelehnt wird. Ende des Jahres tritt Dr. Gosebruch zurück. |
1934 | Der von den Nationalsozialisten vorgeschlagene Dr. Klaus Graf von Baudissin wird gegen den Widerstand des Folkwang Museumsvereins zum Direktor des Museums berufen. |
1936 | Dr. von Baudissin verkauft die Improvisation von Wassily Kandinsky, eines der bedeutendsten Werke der klassischen Moderne in der Sammlung, als „charakteristisches Dokument des Irrweges einer kompaßlosen Zeit“. |
1937 | Im Juli und August werden nahezu 150 Gemälde, dazu Aquarelle und Druckgraphiken, insgesamt über 1000 Werke, durch die „Kommission zur Reinigung der deutschen Museen von ,Werken der Verfallskunst'“ aus dem Museum Folkwang beschlagnahmt. Die Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst, für die das Museum Folkwang weit über Deutschland hinaus bekannt war, ist damit zerstört. |
1938 | Der neue Essener Oberbürgermeister Just Dillgardt beurlaubt Dr. von Baudissin von seinem Amt. Sein Assistent Dr. Heinz Köhn übernimmt die Leitung des Museums und versucht es in den folgenden Jahren vor weiterem Schaden zu bewahren. |
1942 | Der verbliebene Kunstbesitz wird ausgelagert. |
1943 | Im Museumsgebäude werden ausgebombte städtische Dienststellen untergebracht. |
1944 | Das Museum wird bei verschiedenen Luftangriffen schwer beschädigt. |
1945 | Der Bombenangriff vom 11. März zerstört das Gebäude. |
1947 | 15. Dezember: Erste Sitzung des Kuratoriums nach dem Kriege. Die Stadt Essen und der Folkwang Museumsverein beschließen den Wiederaufbau des Museums. Die aus den Bergungsorten zurücktransportierten Kunstwerke werden nach Schloß Hugenpoet in Kettwig verbracht. |
1950 | Wiederherstellung von zwei Ausstellungsräumen an der Bismarckstraße. |
1953 | Tod von Dr. Ernst Gosebruch. |
1954 | Beginn der Neuplanung für das Museum Folkwang. |
1956 | Baubeginn, Architekten: Werner Kreutzberger, Erich Hösterey, Horst Loy. |
1960 | Eröffnung des Museumsbaus an der Bismarckstraße, einem der gelungensten Museumsbauten der Nachkriegsjahre. |
1962 | Tod von Dr. Heinz Köhn. |
1963 | Dr. Paul Vogt wird zum Direktor des Museums berufen. Ihm gelingt der Rückkauf bedeutender Werke, die 1937 beschlagnahmt wurden, sowie der Anschluss an die zeitgenössische Kunst. |
1970 | Der Folkwang Museumsverein finanziert die ersten Vorplanungen für einen Erweiterungsbau. |
1978 | Der Beschluss der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung zur Mitfinanzierung des Erweiterungsbaues setzt die Neubauplanung in Gang. Beschluss der Stadt Essen zur Errichtung eines Museumszentrums, in dem der Erweiterungsbau für das Museum Folkwang und der Neubau für das Ruhrlandmuseum untergebracht werden soll. |
1979 | Die Fotografische Sammlung, 1958 begründet durch Otto Steinert an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen-Werden, wird in das Museum Folkwang als selbständige Abteilung integriert. |
1981 | Baubeginn. Architekten: Kiemle, Kreidt und Partner, Allerkamp, Niehaus, Skornia. |
1983 | Eröffnung des Erweiterungsbaues. |
1988 | Dr. Georg-W. Költzsch wird zum Direktor des Museums berufen. |
1994 | Baubeschluss zu Umbau und Sanierung des Altbaus durch den Rat der Stadt Essen. |
1996 | Beginn von Umbau und Sanierung durch das Architekturbüro Allerkamp und Niehaus und das Hochbauamt der Stadt Essen. |
1998 | Erweiterung der Cafeteria und Neugestaltung des Eingangsbereiches Goethestraße. |
1999 | Wiedereröffnung der Sammlungen 19. Jahrhundert und der Klassischen Moderne sowie der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang. Die Fotografische Sammlung im Museum Folkwang gründet einen Förderverein. |
2003 | Dr. Hubertus Gaßner wird zum Direktor des Museums berufen. |
2005 | Tod von Dr. Georg-W. Költzsch |
2006 | Dr. Hartwig Fischer wird zum Direktor des Museums berufen. |
2007 | Die Jury des von der Stadt Essen ausgelobten internationalen Architektenwettbewerbes erklärt in ihrer Sitzung vom 13. März David Chipperfield Architects, Berlin/London zum Sieger. Die Krupp-Stiftung nimmt die Empfehlung der Jury an. |
2008 | Wiedereröffnung des Altbaus mit Ausstellungsprogramm der Abteilungen Fotografie, Grafik, Plakat und zeitgenössische Kunst. |
2009
| Das Ausstellungsprogramm im Altbau wird beendet. Altbau und Neubau werden miteinander verbunden. |
2010 | Einweihung des Neubaus am 28. Januar; Präsentation der Ausstellung »Das schönste Museum der Welt. Museum Folkwang bis 1933« |
2013 | Tobia Bezzola wird zum Direktor des Museums ernannt. |
2015 | Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ermöglicht allen Besuchern den freien Eintritt in die Sammlung. |
2018 | Peter Gorschlüter wird zum Direktor des Museums ernannt. |
2019 | Die deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands AICA zeichnet das Museum Folkwang als „Museum des Jahres“ aus. |
2020 | Die Stadt Essen und die Krupp-Stiftung geben bekannt, dass der freie Eintritt in die Sammlung auf Dauer erhalten bleibt. |