MUSEUM FOLKWANG, ESSEN
1922
Ankauf der Folkwang-Sammlungen durch ein Konsortium von Firmen und Privatpersonen aus Essen und dem Ruhrgebiet; Gründung des Folkwang-Museumsvereins. Der Verein und die Stadt Essen schließen einen bis heute gültigen Vertrag über das gemeinsame Eigentum an der Sammlung und die Sicherung des Museumsbetriebs. Vereinigung der Sammlungen des Städtischen Kunstmuseums und des Folkwang Museum. Eröffnung des neuen Museum Folkwang am 29. Oktober.
1924
Der Essener Kunstverein wird in Kunstverein Folkwang umbenannt (später Kunstring Folkwang).
1925/26
Planung eines Erweiterungsbaus durch den Architekten Edmund Körner; Beginn der Bauarbeiten.
1929
Abschluss der Bauarbeiten; Wiedereröffnung des Museum Folkwang.
1933
Die nationalsozialistische Stadtregierung unter Theodor Reismann-Grone geht öffentlich gegen das Museum und seine Leitung vor und fordert vom Kuratorium zunächst erfolglos die Entlassung Gosebruchs. Im Spätsommer tritt Gosebruch unter dem politischen Druck zurück.
1934
Der Nationalsozialist Klaus Graf von Baudissin (1891–1961) wird gegen Widerstände im Folkwang-Museumsverein zum Direktor ernannt.
1936
Graf Baudissin verkauft das 1912 erworbene Gemälde Improvisation von Wassily Kandinsky als ein „Werk der Verfallskunst“.
1937
In der Aktion Entartete Kunst werden durch die Nationalsozialisten im Museum Folkwang insgesamt mehr als 1.400 Werke beschlagnahmt. Graf Baudissin wechselt an das Reichsministerium für Bildung, Wissenschaft und Erziehung nach Berlin; 1938 wird er als Direktor des Museums suspendiert.
1938
Heinz Köhn (1901–1962) übernimmt die Museumsleitung.
1942
Auslagerung der Sammlung.
1944/45
Teile der Museumsgebäude werden bei Bombenangriffen auf Essen zerstört.
1947
Beschluss des Kuratoriums über den Wiederaufbau des Museums; Präsentation ausgewählter Werke in Schloss Hugenpoet (Essen-Kettwig).
1953
Paul Vogt (1926–2017) wird Assistent am Museum Folkwang.
1954
Planung eines Neubaus durch die Architekten Werner Kreutzberger, Erich Hösterey und Horst Loy.
1956
Beginn der Bauarbeiten.
1960
Eröffnung des Museumsneubaus.
1963
Paul Vogt wird zum Direktor des Museums ernannt. Mit wichtigen Erwerbungen US-amerikanischer Kunst, u. a. von Barnett Newman, Mark Rothko, Jackson Pollock, Ad Reinhardt und Frank Stella, entwickelt Vogt die Sammlung weiter.
1968
Das von Gerry Schum eingerichtete Video-Studio nimmt im Museum seinen Betrieb auf (bis 1994).
1974
Gründung des Deutschen Plakat Museums.
1978
Beschluss der Stadt Essen zur Errichtung eines Museumszentrums unter Einbeziehung des Museumsgebäudes von 1956/60; Planung des Neubaus durch die Architekten Kiemle, Kreidt und Partner sowie Allerkamp, Niehaus, Skornia.
Übertragung der von Otto Steinert für die Folkwangschule für Gestaltung geschaffenen Studiensammlung Fotografie in das Museum Folkwang und Gründung der Fotografischen Sammlung unter Leitung von Ute Eskildsen.
1983
Eröffnung des Museumszentrums mit Museum Folkwang und Ruhrlandmuseum.
1987
Erste große Ausstellung in Kooperation mit der Ruhrgas AG zur Klassischen Moderne mit Werken von Edvard Munch.
1988
Georg W. Költzsch (1938–2005) wird zum Direktor ernannt.
2002
Hubertus Gassner wird zum Direktor ernannt.
2006
Hartwig Fischer wird zum Direktor ernannt. Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung unter Vorsitz von Berthold Beitz beschließt die Finanzierung eines Neubaus des Museum Folkwang.
2007
In einem internationalen Architektenwettbewerb wird David Chipperfield der erste Preis zuerkannt; Beginn der Bauarbeiten.
2008
Das Deutsche Plakat Museum wird in das Museum Folkwang integriert.
2010
Einweihung des Neubaus am 28. Januar; Präsentation der Ausstellung Das schönste Museum der Welt. Museum Folkwang bis 1933.
2013
Tobia Bezzola wird zum Direktor des Museums ernannt.
2015
Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ermöglicht allen Besuchern den freien Eintritt in die Sammlung.
2018
Peter Gorschlüter wird zum Direktor des Museums ernannt.
2020
Die Stadt Essen und die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung kommen überein, den freien Eintritt in die Sammlung auf Dauer zu erhalten.
Die deutsche Sektion des internationalen Kunstkritikerverbands AICA zeichnet das Museum Folkwang als „Museum des Jahres“ (2019) aus.
2022
Das Museum Folkwang feiert sein 100-jähriges Bestehen am Standort Essen.